Mit KI Meerwert stiften – Künstliche Intelligenz in der maritimen Branche

Künstliche Intelligenz in der maritimen Branche – diesem Thema widmeten wir uns am gestrigen Donnerstag, den 17. Oktober im Wirtschafts- und Wissenschaftspark mariCUBE in Büsum.


Expertinnen und Experten aus ganz Schleswig-Holstein zeigten bei vollem Haus auf, wie KI die maritime Welt verändert, welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind und welche Potenziale Künstliche Intelligenz bietet. Dr. Christian Wiele (Atlantic Tech & Candy) berichtete von Anwendungen zur Segmentierung von Ablagerung an Schiffen anhand von Unterwasserbilderkennung. Dr.-Ing. Kristine Bauer (Fraunhofer Institut für grafische Datenverarbeitung IGD) gab einen Überblick zu Visual Data Science in Industrie und Forschung und Michel Spils (CAU Kiel) zeigte seine Fortschritte an der Entwicklung eines Hochwasser-Frühwarnsystems an Binnengewässern auf.
Die interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschten dem spannenden Vortrag von Steffen Stadler (sonoware GmbH) zur Echtzeitobjekterkennung in Unterwasserschallbildern. Stadler gab einen Überblick zu seinen Erfahrungen mit dem Projekt „GhostNetBusters“ und der Detektion von Geisternetzen mit side-scan-sonar.

Nach dem Vortrag von Dr. Stefan Hindersin (Sea & Sun Technology GmbH) zum Thema KI als Werkzeug in einer modernen Bioprozessführung der Mikroalgenbiotechnologie und der Gewinnung von Astaxanthin wurde bei bester Stimmung rege diskutiert, sich ausgetauscht und vernetzt. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es genau dieser Art von Austausch bedarf, um Meerwert zu generieren und Kooperationen voranzutreiben.
Diese Veranstaltung war eine Kooperationsveranstaltung des mariCUBE mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland, KI.SH und dem Leistungszentrum “Sustainable Ocean Business” der Fraunhofer Gesellschaft.

Tickende Zeitbomben

Die Gesellschaft steht vor einem großen Problem: Munitionsaltlasten schlummern in den Weltmeeren und rotten vor sich hin. Die IHK Schleswig-Holstein und das Maritime Cluster Norddeutschland waren zum Thema Munitionsbergung in Nord- und Ostsee erstmalig an der Westküste in Büsum zu Gast, um diese Aufgabenstellung zu beleuchten.

Umweltminister Tobias Goldschmidt (Bündnis 90/ Die Grünen) eröffnete den Informationsabend im Wirtschafts- und Wissenschaftspark mariCUBE und unterstrich die Wichtigkeit des Themas. „Die Meere sind bedrohter als je zuvor. Die Uhr tickt im Wettlauf mit der Korrosion“, sagte der Minister. Dies sei eine Generationenaufgabe, die vor uns liege – auch finanziell.

Der Bund stellt 100 Mio. Euro zur Verfügung für das Pilotprojekt zur Munitionsbergung. Laut Schätzungen lagern 1,6 Mio. Tonnen in der Deutschen Nord- und Ostsee, teilweise unter Sediment begraben.

Prof. Dr. Edmund Maser vom UKSH gab einen Überblick über die Gefährlichkeit durch beispielsweise Explosionsgefahr, dem Austritt giftiger Chemikalien und die Korrosion und dessen Giftwirkungen auf Menschen und Umwelt. Das Fazit der derzeitigen Forschungsergebnisse der UKSH: Explosionsstoffe aus versenkter Kriegsmunition sei toxisch und krebserregend und sie gefährden die marine Ökologie und Diversität. „Noch bestehe keine akute Gefahr für den Menschen, aber mit den Jahren kommen diese Probleme auf den Teller. Derzeit sind Muscheln noch genießbar, aber sie leiden unter oxidativem Stress und zum Beispiel bei Plattfischen sind Lebertumore und Degenerationen festzustellen“, führt Prof. Dr. Maser aus.

Die Aufteilung der Munitionslasten schätzt Alexander Bach vom Umweltministerium mit 300.000 t in der Ostsee und 1,3 t in der Deutschen Nordsee. „Eine Masse davon vermuten wir vor den Ostfriesischen Inseln, aber es liegt auch ein beträchtlicher Teil vor der Küste Schleswig-Holsteins. Man muss sich die Munition erstmal anschauen, bevor man weiß, wie damit zu verfahren ist“, so Bach. Zudem seien Phosphorreste aus Altmunition auch am Strand zu finden, unerkennbar für den Laien und eine potenzielle Gefahr für Bernsteinsucher.

„Deutschland ist das erste Land, dass mit einer systematischen Bergung beginnt“, so Dr. Sabine Schulz von der IHK Schleswig-Holstein, die diesen Abend moderierte.  

Wolfgang Sichermann ist Geschäftsführer von Seascape. Sein Unternehmen ist mit dem Projektmanagement des Pilotprojektes „Sofortprogramm Munitionslasten“ betraut. Er erklärt, dass die Projektbeteiligten zunächst versuchen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, eine größtmögliche Räumung hinzubekommen. „Sprengung ist eigentlich keine Lösung. Unser bisheriger Ansatz ist das Verbrennen der Munition an Land“, so der Geschäftsführer von Seascape. Der Fokus liege zunächst auf der Ostsee, die Erkenntnisse würden später auf die Bergung in der Nordsee übertragen. Das Ziel des Projektes sei die Entwicklung eines industriellen Prozesses, wodurch sich durchaus Vorteile und Chancen für die Wirtschaft ergeben könnten.

Peter Moller vom Maritimen Cluster Norddeutschland sieht diesbezüglich eine große Expertise in Schleswig-Holstein mit wenig Konkurrenz. „Unsere Wirtschaft im Norden verfügt über starke Kompetenzen in Wissenschaft, Wirtschaft, Forschung und Industrie, um dieses weltweite Problem zu lösen“, so Moller.

In Schleswig-Holstein hat sich inzwischen ein starkes Bündnis aus Wirtschaft, Wissenschaft und Naturschutz zusammengetan, dass gemeinsam an den verschiedenen Problematiken arbeitet.

Dagmar Struß, Leiterin der NABU Landesstelle Ostseeschutz, definiert einige Ziele des Naturschutzbundes: Sprengungen vermeiden und den Blasenschleier als Übergangstechnologie nutzen wegen der Zerstörung von Lebensräumen und Arten. Sie fordert Engagement und die Übernahme von Verantwortung sowie eine nachhaltige Entsorgung. „Wir müssen einen Ausgleich schaffen zwischen Meeresschutz und Sicherheit. Eine langfristige Finanzierung ist wichtig“, sagt die Expertin. „Wir haben hier in Schleswig-Holstein ein einzigartiges Bündnis geschlossen. Dieses müssen wir pflegen und ausweiten.“

„Das schwierige, aber sehr wichtige Thema der Munitionsbergung ist gerade für die Küstenanrainer ein zentrales Thema, das, trotz aller Herausforderungen, auch wirtschaftliche Potentiale für Unternehmen und StartUps bieten kann, da sich neue Aufgabenstellungen, Dienstleistungen und neue Kapazitäten und Ressourcen in verschiedensten Branchen abzeichnen“, so Martina Hummel-Manzau als Geschäftsführerin der Entwicklungsgesellschaft Westholstein und des mariCUBE. „Dabei kann sowohl die Begleitung von StartUps, aber auch die Unterstützung z.B. bei Kontaktaufnahme zu Experten, um neue Geschäftsmodelle zu diskutieren, die Rolle der Wirtschaftsförderung und unserer regionalen Technologiezentren bzw. des Wirtschafts- und Wissenschaftspark als Transferstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sein. Deshalb freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit, Vielen Dank, dass wir Veranstaltungsort für dieses wichtige und aktuelle Thema und den Projektstart sein durften.“

Die Veranstaltung in Büsum war das vierte Event zu dieser Thematik, veranstaltet durch die IHK Schleswig-Holstein, in Zusammenarbeit mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland und dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, sowie dem Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UV Nord), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Ein Wettlauf mit der Zeit, der Startschuss in Schleswig-Holstein ist gefallen.

RESTART: CAT unterstützt Soloselbstständige bei Zukunftsausrichtung des Unternehmens

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Corona-Krise, Lieferengpässe und steigende Preise – die Lage bei vielen Soloselbständigen und Inhabern von kleinen Unternehmen ist alles andere als „rosig“. Trotz staatlicher Hilfen in der Hochphase der Pandemie sind viele Rücklagen aufgebraucht und einige Existenzen bedroht.

Daher ist im Rahmen des Projekts Existenzgründung Westküste das Beratungsangebot Restart aufgelegt und im Meldorfer Centrum für Angewandte Technologien (CAT) angesiedelt worden. „Wir sehen uns dabei vor allem als Ansprechpartnerinnen für kleine und kleinste Unternehmen. Diesen fehlt oftmals ein externer Gesprächspartner, um sich über die Zukunftsausrichtung des Unternehmens, strategische Themen oder auch innerbetriebliche Prozesse und Kostenstrukturen auszutauschen. Genau hier setzt das Projekt an. Es wird geschaut, wie es mit dem jeweiligen Geschäftsmodell weitergehen kann“, erläutert Projektleiterin Stefanie Hein.

Um an dem Programm teilnehmen zu können, sind keine aufwendigen Anträge notwendig. Infrage kommen Selbstständige sowie Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer aus Dithmarschen oder Steinburg, bei denen die Umsätze durch die Krise spürbar gesunken sind und bei denen bereits das private finanzielle Polster genutzt werden musste, um die Kosten zu decken. Einzelheiten können dabei in einem ersten Kontaktgespräch erläutert werden. Wer Interesse an einer Beratung hat, sollte sich jedoch zügig melden, denn Restart endet Mitte 2023. Da die Begleitung circa ein Zeitfenster von vier bis fünf Monaten in Anspruch nimmt, ist ein Einstieg nur noch bis maximal Anfang Februar 2023 möglich.
Zunächst macht das Projektteam des CAT eine erste Bestandsaufnahme und bringt anschließend die Unternehmensberatung und das zu beratende Unternehmen in Kontakt. In einem Folgegespräch mit der Unternehmensberatung findet ein Nasenfaktor-Check statt, bevor konkrete Ziele definiert und die Umsetzung von Maßnahmen besprochen werden.

Die fachliche Begleitung findet in vertraulichen Einzelberatungsgesprächen statt und kann dann unter anderem eine Neuausrichtung des Unternehmens, eine Steigerung der Ertragskraft oder die Optimierung der Kostenseite zum Ziel haben. Alles kommt auf den Tisch, um die Weichen für eine profitable Zukunft zu stellen. Das beinhaltet auch eine Überprüfung des Geschäftsmodells, der internen Strukturen und die Suche nach neuen Kunden. Ein konkretes Ziel kann zum Beispiel der Aufbau eines Online-Marketings oder die Optimierung der Produktpalette oder der angebotenen Dienstleistung sein. Die Beratung erfolgt „auf Augenhöhe“ mit dem Kunden und umfasst unter anderem bis zu zehn Einzelberatungs- und Coachingtermine sowie entsprechenden Umsetzungsphasen in einem Zeitraum von mindestens vier Monaten. Ergänzend werden Online-Workshops zur Vermittlung digitaler Kompetenzen angeboten, da die Pandemie für einen ungeahnten Digitalisierungsschub gesorgt hat. „Vielfach birgt eine solche Krise auch die Chance, das Geschäftsmodell zu modernisieren und einen Neustart zu wagen. In diesen Fällen unterstützt die Wirtschaftsförderung die Bemühungen der kleinen und kleinsten Unternehmen“, erklärt CAT-Geschäftsführerin Martina Hummel-Manzau.

Ansprechpartnerinnen für das Projekt:
Stefanie Hein und Tatjana Blöcker, Marschstraße 30a, 25704 Meldorf, Tel. 04832 996 100. Mail: info@cat-meldorf.de

Ihre Ansprechpartnerin
für den Bereich Beratung:

Nina Jerke
Projektleitung

Existenzgründung – Krise als Chance

Kostenfreie Beratung im Meldorfer CAT

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Mitten in der Inflation das eigene Unternehmen gründen? Was zunächst abwegig klingen mag, birgt indessen auch
Chancen. „Wir müssen lernen, Zeiten des Wandels, also auch Krisen, zu nutzen, um sich selbstständig zu machen. Wer sich jetzt richtig auf die neuen Bedürfnisse der Kunden einstellen kann, hat schon den ersten Schritt in die richtige Richtung getan“, ist Tatjana Blöcker überzeugt.

Die Projektmanagerin im Centrum für Angewandte Technologien, bietet daher unter anderem eine digitale Erstberatung an. Wer grundsätzlich Interesse daran hat, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen, erhält in der ersten Beratungsstunde jede Menge Infos und Antworten, selbst wenn die Idee noch gar nicht ganz ausgereift ist. Das kostenfreie Angebot gilt für alle Interessierten, also für Angestellte und Arbeitssuchende, Rentner und Studenten.

„Wir stehen den Gründerinnen und Gründern beratend zu Seite, klären ihre Fragen und zeigen ihnen Optionen auf, wie wir sie darüber hinaus auf Ihrem Gründungsweg begleiten können“, erläutert Tatjana Blöcker das Konzept. Wer sich entschlossen hat, erhält dann – ebenfalls kostenfrei – eine tiefergehende Begleitung durch das Programm „Existenzgründung Westküste“. Dazu gibt es unter anderem wöchentlich ein bis zwei halbtägige Online Veranstaltungen, die durch individuelle Einzelgespräche und eine Businessplanberatung ergänzt werden. Inhaltlich geht es dabei um Themen wie zum Beispiel IT-Sicherheit, Digitalisierung oder Online-Marketing, aber auch um klassische Existenzgründungsthemen.

Ihre Ansprechpartnerin
für den Bereich Beratung:

Nina Jerke
Projektleitung

CAT unterstützt Soloselbstständige bei Zukunftsausrichtung des Unternehmens

Hilfe (nicht nur) bei einem Neustart

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Corona-Krise, Lieferengpässe und steigende Preise – die Lage bei vielen Soloselbständigen und Inhabern von kleinen Unternehmen ist alles andere als „rosig“. Trotz staatlicher Hilfen in der Hochphase der Pandemie sind viele Rücklagen aufgebraucht und einige Existenzen bedroht.

Daher ist im Rahmen des Projekts Existenzgründung Westküste das Beratungsangebot „Restart“ ins Leben gerufen und im Meldorfer Centrum für Angewandte Technologien (CAT) angesiedelt worden. „Wir sehen uns dabei vor allem als Ansprechpartnerinnen für kleine und kleinste Unternehmen. Diesen fehlt oftmals ein externer Gesprächspartner, um sich über die Zukunftsausrichtung des Unternehmens, strategische Themen oder auch innerbetriebliche Prozesse und Kostenstrukturen auszutauschen. Genau hier setzt das Projekt an. Es wird geschaut, wie es mit dem jeweiligen Geschäftsmodell weitergehen kann“, erläutert Projektleiterin Stefanie Hein.

Zunächst macht das Projektteam des CAT eine erste Bestandsaufnahme und bringt anschließend die Unternehmensberatung und das zu beratende Unternehmen in Kontakt. In einem Folgegespräch mit der Unternehmensberatung findet ein „Nasenfaktor-Check“ statt, bevor konkrete Ziele definiert und die Umsetzung von Maßnahmen besprochen werden. Dabei kommt alles auf den Tisch: Kostenoptimierung, Marketing, Digitalisierung und auch mögliche Anpassungen der Dienstleistungs- oder Produktpalette.

Die Beratung erfolgt „auf Augenhöhe“ mit dem Kunden und umfasst unter anderem mehrere Einzelberatungs- und Coachingtermine sowie entsprechenden Umsetzungsphasen in einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten.

Ergänzend werden Workshops zur Vermittlung digitaler Kompetenzen angeboten, da die Pandemie für einen ungeahnten Digitalisierungsschub gesorgt hat. „Vielfach birgt eine solche Krise auch die Chance, das Geschäftsmodell zu modernisieren und einen Neustart zu wagen. In diesen Fällen unterstützt die Wirtschaftsförderung die Bemühungen der kleinen und kleinsten Unternehmen“, erklärt CAT-Geschäftsführerin Martina Hummel-Manzau.

Das Projekt wird vom Landesprogramm Arbeit des Landes Schleswig-Holstein aus Mitteln der Aufbauhilfe REACT-EU im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert; die Teilnahme ist daher kostenfrei. Melden können sich Selbstständige oder Inhaberinnen und Inhaber von Klein- beziehungsweise Kleinstunternehmen aus Dithmarschen und Steinburg, die vor der Pandemie gegründet haben und in dieser Zeit in wirtschaftlich schwieriges Fahrwasser geraten sind.

Ansprechpartnerinnen für das Projekt: Stefanie Hein und Tatjana Blöcker,
Marschstraße 30a, 25704 Meldorf, Tel. 04832 996 100. Mail: info@cat-meldorf.de.

Ihre Ansprechpartnerin
für den Bereich Gründungsbegleitung:

Nina Jerke
Projektleitung